Es war ein weiter, etappenreicher Weg von den Pionieren des Behindertensports in den Nachkriegsjahren bis hin zum Tiroler Behindertensportverband, wie er sich heute präsentiert: Als anerkannter, unverzichtbarer Partner und Förderer sportlich aktiver Menschen mit Behinderungen und ihrer Vereine. Hier werfen wir einen Blick zurück.
Das TBSV-Jubiläumsjahr geht zurück auf 1947. Kriegsversehrte wie Rudolf Scholz (Innsbruck), Erich Steiner (Ehrwald) und Sepp Zwicknagl (Kitzbühel), u.a., waren damals Teilnehmer beim Skilauf Alpin (Abfahrts- und Torlauf) des Tiroler Skiverbandes (Quelle: Festschrift 1997 „50 Jahre Behindertensport in Tirol“, Autor: TBSV-Ehrenpräsident, LPräs.a.D. Josef Thoman). Zu den bekanntesten Rollstuhlsportlern Tirols zählte Engelbert Rangger aus Kramsach, der 1954 bei der ersten Weltmeisterschaft, den „Stoke Mandeville Games“, in England teilnahm und zweimal Silber im Tischtennis gewann.
1958 Gründung des Österreichischen Versehrtensportverbandes (ÖVSV). Rudolf Scholz war Mitglied im Proponentenkomitee.
1965 wurden mit dem Versehrtenreferenten des TSV, Rudolf Scholz, in der Axamer Lizum die 17. Österreichischen Versehrten Skiwettkämpfe durchgeführt.
1968 war es in Tirol nun an der Zeit einen Landesverband zu gründen, um allen Behindertensportgruppen in Tirol, so auch den Blinden und Sehbehinderten, einen gemeinsamen Verband und eine gemeinsame Vertretung zu geben.
Am 21.02.1968 wurde der Tiroler Versehrtensportverband (TVSV) mit Sitz in Innsbruck und Josef Thoman als Präsident gegründet. Amputierten-, Blinden und Rollstuhlsport hatten nun ein gemeinsames Dach im TVSV.
Seit 1973 besteht das Reha-Zentrum der AUVA in Bad Häring. Seit 1974 gibt es die „Mittwochrunde“, ein wöchentlicher Treffpunkt der Tiroler Rollstuhlsportler im RZ Bad Häring mit Training und Gedankenaustausch.
Am 19.04.1975 fanden in Innsbruck die 12. Österreichischen Torball Meisterschaften statt. Schwimmen war ein sehr beliebter Sport. Freundschaftsturniere wurden mit Vorarlberg und Südtirol durchgeführt.
1976 stand im TVSV (Sitz in Innsbruck, Bürgerstraße) Präsident Dir. Josef Thoman, Abgeordneter zum Tiroler Landtag und Landesobmann des Tiroler Kriegsopferverbandes, an der Spitze. Vizepräsidenten waren Helmut Heiseler und Franz Mair. Der TVSV war in die Sektionen Skilauf (Walter Staudinger), Ballspiele, Leichtathletik und Schwimmen (Wolfgang Magnet) und Blindensport (Peter Höfler) gegliedert. Im TVSV wurde neben dem Leistungssport vor allem der Breiten- und Gesundheitssport besonders unterstützt, zudem wurde der Nachwuchs gefördert. „Internationale Versehrtenschiwettkämpfe“ als gemeinsame Veranstaltung von Nord- und Südtirol fanden auch in Vals in Südtirol statt.
Vorerst waren es hauptsächlich Vereine des Amputiertensports, dann kamen Gruppen im Blinden- und Rollstuhlsport dazu. 1982 erfolgte die Aufnahme des CP Sports im ÖVSV und damit begann auch der Aufbau von Vereinen innerhalb der jeweiligen Landesverbände.
1984 und 1988 sollte es dann soweit sein und die Durchführung der „Weltwinterspiele“ (Paralympics) in Innsbruck wurde realisierbar. In der Vorstandssitzung des ÖVSV (gf. Präsident Dr. Benno Schindlauer) am 21.04.1980 wurde beschlossen, sich um die Abhaltung der nächsten „Olympischen Winterspiele“ für Behinderte in Österreich zu bewerben, der Austragungsort sollte Innsbruck sein. ISOD vergab die Spiele 1984 an Österreich bzw. Innsbruck.
1988 meldete die kanadische Olympiastadt Calgary einen Mangel von freiwilligen Helfern um die „Weltwinterspiele für Behinderte“ durchführen zu können. Innsbruck sprang abermals für die Ausrichtung ein.
Am am 10.11.1990 kam es bei der 10. Generalversammlung des TVSV, in Innsbruck-Rum – Gasthof „Rumerhof“, nach einer Statutenänderung zur Umbenennung in „Tiroler Behindertensportverband“ (TBSV) und es wurden Fachausschüsse bzw. Referate eingerichtet sowie Vereine gegründet mit dem Ziel: „in allen neun Tiroler Bezirken mindestens ein Verein für BehindertensportlerInnen“. Josef Thoman wurde einstimmig wieder zum Präsidenten gewählt. Helmut Heiseler wurde neuer geschäftsführender Landesobmann (war in Folge auch Vizepräsident im ÖBSV). Ab 1990 folgten Vereine des Mentalbehinderten- und Hörbehindertensports.
Im Herbst 1997 beendete LPräs.a.D. Dir. Josef Thoman auf eigenen Wunsch seine langjährige Präsidentschaft und bei der 15. TBSV-Jahreshauptversammlung am 17.10. in der Marktgemeinde Wattens wurde HR Dr. Ansgar Rudisch als TBSV-Präsident gewählt. Bei der Jubiläumsveranstaltung „50 Jahre Behindertensport in Tirol“ am 24.10.1997 in Innsbruck (Festredner Bischof Reinhold Stecher) wurde Josef Thoman für seinen unermüdlichen Einsatz somit außerordentlichen Verdienste um den Tiroler Verband gedankt und er wurde zum „Ehrenpräsident des TBSV“ gewählt.
1998 hat erstmals ein teilzeitbeschäftigter Mitarbeiter auf Initiative des Präsidenten Rudisch das Verbandsbüro geleitet und in der Folge wurde das Sekretariat in Innsbruck im „Haus des Sports“ beim Tivoli-Stadion mit finanzieller Förderung vom Land Tirol neu errichtet.
2004 fand die Alpine Ski-WM in der Wildschönau statt.
Bei der 21. TBSV-Generalversammlung am 23.09.2005 in Innsbruck konnte Präsident HR Dr. Rudisch aus gesundheitlichen Gründen nicht mehr kandidieren; ebenso beendete Helmut Heiseler seine langjährige Tätigkeit im TBSV. Bei einem Festakt im Herbst 2005 wurde Dr. Ansgar Rudisch und dem Funktionär der „ersten Stunde“ Helmut Heiseler für ihren Einsatz im Ehrenamt und somit außergewöhnlichen Verdienst um den Tiroler Behindertensport gedankt und sie wurden zum „Ehrenpräsident des TBSV“ gewählt. Als neuer Präsident wurde der langjährige Verbandsarzt Univ.Prof. Dr. Helmut Hörtnagl in dieses Ehrenamt gewählt und er führt seither den TBSV mit den Vizepräsidenten Georg Leitinger, Gisela Danzl, Mag. Walter Guggenberger, Peter Kofler, der Sportwartin Gisela Danzl, dem Finanzreferenten Peter Kofler und der Landessekretärin Angelika Knaus.
Bei der TBSV-Jubiläumsveranstaltung „60 Jahre Behindertensport in Tirol“ am 16.11.2007 in Volders, Landgasthof „Jagerwirt“ (FestrednerTBSV-Ehrenmitglied LPräs.a.D. Prof. Ing. Helmut Mader) wurde die TBSV-Ehrengabe (ein handgefertigter Bronzeguß) an Michael Knaus, Alois Praschberger und Engelbert Rangger als Dank für ihren Einsatz im TBSV überreicht. Am 17.11.2007 wurde vom TBSV in Volders, Landgasthof „Jagerwirt“ die ÖBSV-Generalversammlung organisiert und der ÖBSV hat dabei die Vizekanzlerin Dr. Susanne Riess und ÖSV-Präsident Peter Schröcksnadel als Gönner und Förderer geehrt.
TBSV-Präsident Univ.Prof. Dr.Helmut Hörtnagl war bis 2015 auch Vizepräsident im ÖBSV, wo infolge Änderung der Statuten nun das ÖBSV-Präsidium von 5 Personen geleitet wird. Im ÖBSV-Vorstand ist Präsident Hörtnagl seither Vertreter des Tiroler Verbandes.
Seit März 2019 ist Vanessa Jenewein neue Büroleiterin im Sekretariat des TBSV.
Bei der Generalversammlung des TBSV im September wird Mag. Gerald Daringer zum neuen Präsidenten des TBSV gewählt. Dr. Helmut Hörtnagl wird die Ehrenpräsidentschaft verliehen.
Im März übernimmt Patricia Lezak die Büroleitung des TBSV.
Anlässlich des Jubiläums „75 Jahre Behindertensport in Tirol" wurde ein Festakt am 12. November im Congress Igls organisiert.
11.-17. März VIRTUS Ski Weltmeisterschaften für Menschen mit Mentalbehinderung in Seefeld.
Der Tiroler Behindertensportverband betreut in Tirol 16 Vereine und verschiedene Referate. Sie haben eine Einschränkung und suchen nach einer Sportart, in der Sie aktiv werden können? Dann sind Sie hier an der richtigen Stelle.
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